Frankreich

Wie alles begann.

Eigentlich wollte ich ja nach Paris fliegen, auf meiner Suche nach einen günstigen Flug kam ich auf eine Seite von Condor. Die genau an diesem Tag Flüge für 9 EUR inklusiv all anbot.
Das war ja fast geschenkt, also überprüfte ich die angebotenen Ziele und fand "Marseille" die 2. oder 3. Größte Stadt Frankreichs (so ganz klar sind sich da die Reiseführer nicht).
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Einen Monat vor Flug fing ich mir an Gedanken zu machen, wo ich übernachte. Da ich alleine fuhr, war meine erste Wahl Jugendherbergen und wenn die ausgebucht sind Hostels.
Zu meinem Erstaunen war Marseille jedoch schon ausgebucht erst die dritte Nacht in Frankreich hatte sie freie Betten. Kurz entschlossen wurde von mir 2 Nächte gebucht. Nach einigem überlegen, entschied ich mich für Aix-en-Provence für die ersten 2 Nächte (ein Bus fährt auch nach Aix vom Flughafen aus) und da die Stadt laut Reiseführer "überschaubar" ist dürfte es auch kein großes Problem geben, in der Nacht anzukommen.
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17.05.2006 - erster Tag - München -> Aix

Der Flug hatte Verspätung, aber da ich ein gutes Buch an meiner Seite hatte wurde auch diese Zeit gut überstanden.
Beim Start vielen mir die herrlichen Rapsfelder auf, die ihn ihrem satten Gelb den Frühling in seiner ganzen Form priesen, danach bot sich mir ein gigantischer Anblick unserer Alpen die noch verschneit vom vergangenen schneereichen Winter berichteten, dann sahen wir plötzlich das Meer dem wir dann nach Marseille folgten.
Am Flughafen angekommen ging es dann mit dem Bus weiter nach Aix, dort fuhr laut dem Busfahrer kein Bus mehr also ging es so 20 min Fussweg zur Jugendherberge.
Rathaus Hotel d'Ville
Aix-en-Provence Brunnen
  

18.05.2006 - zweiter Tag - Aix-en-Provence

Auf den spuren Cezannes wandelte ich durch diese typisch französische Stadt, sie war denke ich ein guter Einstieg in den Urlaub. Dort traf ich nur nette hilfsbereite Menschen, die einem von sich aus halfen, wenn man etwas ratlos mit dem Stadtplan in der Gegend rumguckte ;-), bin doch glatt an dem Geburtshaus von Cezanne vorbeigelaufen.

Am Abend erwies es sich sehr schwer ein günstiges Restaurant mit französischer Küche zu finden, trotz tatkräftiger Unterstützung von zwei Einheimischen, eine junge Frau begleitete uns mindestens 30 min lang und erzählte von den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Restaurants, nur verstand ich kaum ein Wort ;-) .
Dann kam ein Blumenkäufer hinzu der immer wieder neue Vorschläge und Tipps einbrachte.
Daraus folgte das es dann doch kein französisches Lokal sondern gute italienische Küche wurde, da es dann doch recht spät war fuhr kein Bus mehr und es wurde ein schöner Abendspaziergang durch Aix-en-Provence zurück zur Jugendherberge.

Jugendherberge in Aix-en-Provence

Ein paar Worte zur Jugendherberge in Aix-en-Provence. Sie ist in ca. 20 Minuten von der Innenstadt zu Fuß zu erreichen, ansonsten geht der Bus Nummer 4 bis zur Haustür, dieser fährt bis ca. 22 Uhr.
Die Zimmer sind sehr schön aufgeteilt, vier Betten (2 Stockbetten) ein Duschzimmer und ein WC, auf dem Gang befanden sich noch weitere und alles sehr sauber.
Nachteil: Etwas laut gelegen, da eine stark befahrene Strasse in der Nähe vorbeigeht.

Links zu Aix-en-Provence

Jugendherberge
http://www.aixenprovencetourism.com/

alter Hafen Marseille

Sonnenuntergang
  

19.05.2006 - dritter Tag - Aix ->Marseille

In der Jugendherberge wurde der Tipp gegeben lieber mit dem Bus nach Marseille zu fahren, anstatt mit dem Zug, also folgte ich diesen und fuhr am Freitag von Aix nach Marseille.
Doch in Marseille angekommen war es etwas verwirrend, irgendwie sah alles sehr verwirrend aus, wo war eine Information? (Ich wollte mir natürlich sofort einen Stadtplan holen, da Marseille doch recht groß ist. Also dem Schild "Tourism Office" folgen nur führte diese Anweisung so schien es quer durch die Stadt überall Baustellen und das Gepäck war ja auch noch da. Irgendwann erblickte ich dann den Hafen und ich wußte wieder wo ich war (der Teil war auch in meinem Reiseführer) und so konnte ich gleich im Tourismusbüro meine Fragen loswerden ... Stadtplan und dann kaufte ich mir noch einen Plan von den Calanques (8.50 EUR).
Dann fuhr ich mit der Metro und Bus zur Jugendherberge, irgendwie bin ich im Bus immer sehr unsicher, da man nie genau weiß wann man aussteigen muss, also versuchte ich die Fahrt auf meinem Plan zu verfolgen, dies sah ein freundlicher Franzose und fragte wohin es ginge und dann erklärte er dass er bescheid gibt wenn die Haltestelle kommen würde.

Nach dem abladen des Gepäcks ging es gleich wieder nach Marseille und schaute mir ein wenig die Innenstadt an. Dann ging es am Hafen entlang zum Palis du Pharo, bei dem man einen Herrlichen Blick über den alten Hafen hat (siehe Foto). Danach ging es weiter mit dem Bus (Nr. 83) am Strand entlang, bei dem es die längste Bank (zum Sitzen) der Welt gibt.
Danach hielt ich mich noch am Plages du Prado auf.

Jugendherberge in Aix-en-Provence

Es war ein 4 Bettzimmer mit einer Dusche (aber das Licht in der Dusche fand ich nicht). Die WCs waren nicht 100% sauber, aber es war noch ok. Die Zimmer waren etwas eng, doch es gab Steckdosen zum Aufladen von Handys.
Die Öffnungszeiten waren ganz gut, man konnte somit auch am Nachmittag kurz vorbeikommen.

Jugendherberge in Aix-en-Provence

Wiki Marseille
Marseille Tourismus
Jugendherberge

Marseille Calanques

Marseille Calanques
  

20.05.2006 - vierter Tag - Marseille (Calanques)

Mit einem gigantischen Wasservorrat und Brotzeit im Rucksack fuhren wir mit dem Bus (21 Luminy) los. An der Haltestelle sah man schon die Wanderer den Weg entlangströmen, alle nur mit dem einen Ziel Calanques!
Der erste Blick aufs Meer entschädigte für die ersten Strapazen!
Wir gingen ein Stück die Route 6 immer die Steilküste entlang bis zur Calanque de St Jean de Dieu ou de I'Ceil de Verre.
Danach ging es doch etwas steiler zum "le Pas de Ceil de Verre", da wir die Wegbeschaffungen nicht so genau kannten, kehrten wir dann doch eher um, da wir es doch etwas gemütlicher wollten.
Das Wasser lud richtig zum Baden ein, jedoch war ich dann doch sehr erschöpft und wollte nur noch zum Bus.

Das war dann ganz gut, da wir dann noch ein sehr schönen Nachmittag am Strand von Prodo und eine große Pizza zum Abendessen hatten und ich beim Essen Fotos vom Sonnenuntergang machen konnte.

Strand Marseille Prodo

Arles Kopf

Center Ville Arles

  

21.05.2006 - fünfter Tag - Marseille -> Arles

Morgens ging es los Richtung Strand, es sah nicht gut aus, Wolken verfinsterten sich, doch kaum am Strand angekommen, flohen die Wolken und ließen die Sonne durch, die mit ihrer ganzen Kraft alles erwärmte.
Am Nachmittag ging es dann wieder ins Stadt-Zentrum, nach langer Suche nach Schließfächern und Bussen, landete ich wieder am Hafen, doch meine geplante Busrundfahrt wurde nichts, da der Bus nicht kommen wollte. Also wieder zum Bahnhof und dort mit dem Zug nach Arles.

Marseille Bahnhof Tipps/Erfahrungen:

  • Gleise werden kurzfristig bekannt gegeben, also sich gemütlich vor einer Anzeigetafel plazieren wo ca. 5 min vor Abfahrt das Gleis bekannt gegeben wird.
  • Die Fahrkarten müssen an den gelben Automaten gestempelt werden (nachdem ich wie alle anderen zum Gleis hetzte hab ich die übersehen, und wurde wieder gegen den Strom zurückgeschickt)
  • Es kommt vor das Züge gestrichen werden bzw. Verspätung haben an meinem Abreisetag von Arles wurden min. 3 Züge nach Marseille gecancelt und der einzige der fuhr hatte über 1h Verspätung


Arles

In Arles angekommen, musste ich mit erschrecken feststellen, das kein Bus am Wochenende fährt und auch nicht am Feiertag also habe ich falsch geplant.
Also wieder mal Gepäck durch eine ganze Stadt gezogen, gottseidank hatte ich daheim noch Auszüge des Stadtplans ausgedruckt.
Nach dem Beziehen meines Zimmers wollte ich nur mal kurz in die Stadt schauen, doch dort war niemand, eine verlassene Geisterstadt ;-) am Sonntag abend.
Man konnte zwar mal Fotos schießen ohne Menschen, aber irgendwie ist es, dann doch nicht so gemütlich so allein durch eine Stadt zu schlendern, ohne anderen Menschen zu begegnen, wo waren den alle?

In der Jugendherberge wurde es ein recht lustiger Abend mit zwei Australien und zwei kanadischen Europa-Reisenden (beide je 6 Wochen in Europa)

Zur Jugendherberge in Arles:

Musste mal umziehen, anscheinend mussten auch andere von einem Flügel zum nächsten ziehen.
Etagenduschen und WCs, die Zimmer waren mit 4 Stockbetten belegt, der Raum war groß genug, so dass das nicht so ins Gewicht viel.
Nachteil: Zwischen 10 und 17 Uhr ist die Jugendherberge geschlossen

Thermen Constantins

Blick über Arles vom Amphitheatre

Amphitheater

Antikes Theater Theatre Antique im Museum Rekonstruktion

Rhonne

  

22.05.2006 - sechster Tag - Arles

Ich kaufte mir einen Pass "Ville d'Arles, in der man die Sehenswürdigkeiten Arles alle Besichtigen kann.
Zuerst ging es in die Thermen Constantins, dann zum Musee Reattu in der verschiedene Künstler ausgestellt wurden, dann ging es Richtung Amphitheater.
Das Amphitheater ist sehr sehenswert, es werden dort immer noch jeden Sonntag Stierkämpfe abgehalten und es ist somit gut erhalten (und alle Plätze sind durchnummeriert ;-) ). Zeitweise sollen Häuser in das Amphitheater gebaut worden sein, die dann als die Touristische zeit wahrscheinlich begann, wieder entfehrnt wurde und es wieder an manchen Stellen rekonstruiert worden ist.
Als ich es besuchte, war es sehr windig, als ich auf den noch erhaltenen Turm ging, hatten einige Probleme mit ihren Kopfbedeckungen die durch die Gegend flogen ;-).
Danach versuchte ich eine Tour in die Camargue zu erhalten, hatte aber keinen Erfolg, da zuwenig Anmeldungen waren, der Besitzer würde mir in der Jugendherberge bescheid geben, wenn sie am nächsten Tag starten würden.
Danach schaute ich mir das Antike Theater an, jedoch war ich etwas enttäuscht, da eigentlich alles gesperrt war, da sie gerade renovierten und eigentlich alles auch von aussen zu sehen gewesen wäre.

Danach ging ich quer durch die Stadt zum Museum de l'Arles et de la Provence Antiques, was sehr interessant war, jedoch taten mir die Füsse weh und ich konnte es nicht richtig genießen. (Ja ich jammere gerne ;-) )
Zurück in der Jugendherberge machte ich Rast und las ein wenig in meinem Roman, dann kam der Kanadier vom vergangenen Abend und übte etwas Deutsch (für seine spätere Reiseetappe), danach spielten wir etwas Karten bis seine Frau fertig war und sie zum Essen gingen.

Ich ging dann auch nochmal in die Stadt und als ich an der Rhonne angekommen war und das Wolkenschauspiel sah, wie die Wolken in rasender Geschwindigkeit sich zusammenzogen, eilte ich wieder zurück, da ich es nicht ganz schaffte, kehrte ich schnell in einen McDonalds ein und dachte dabei, da kann ich ja gemütlich was kleines Essen, bis der Regen vorbei ist, nachdem ich gezahlt hatte, sagte man mir aber das der McDonalds in wenigen Minuten schließen würde (Um 9 Uhr!!!).
Na ja so schlang ich mein Essen runter und ging durch einen etwas nachlassenden Regen zurück zur Jugendherberge.

Pferde im Reisfeld

Überfall der Pferde

Sumpfiger Boden am Etang de Vaccares

Flamingos





  

23.05.2006 - siebter Tag - Arles / Camargue

Camargue steht für eine wunderschöne Landschaft, voller Pferde, Stiere und exotische Vögel. Hier kommen jedes Jahr die Flamingos wieder und machen sich einen schönen Tag in den Sumpfgebiet zwischen Arles und dem Meer.
Die Tour fand statt und es ging mit einem oben offenen Jeep durch die Camarque. Dort fanden wir auch recht bald die typischen Camarque Pferde, die in ihrer jugend dunkel/grau sind und dann immer heller werden bis sie die typische weiße Farbe bekommen. Die ersten waren auf einer Weide, die nächsten drei in einem Reisfeld im Wasser gestanden, dann kamen sie auf das Auto zu und untersuchten es richtig gründlich indem sie ihre Köpfe in das offene Auto steckten ;-), mei sind halt auch neugierig.
In der Camarque wird 30% des in Frankreich benötigten Reisbedarfs angebaut, worauf sie sehr stolz sind.
Nach dem Überfall von den Pferden ging es weiter an den Stiren vorbei, die für Stierkämpfe und Camarque-Kämpfe (unblutig) herangezogen werden, weiter zu den Flamingos. Die über uns ihre Kreise zogen.
Als wir am Etang de Vaccares ankamen, war es etwas ungemütlich, den der auf ersten Blick trockene Boden entpuppte sich als sumpfige Masse, in der man immer leicht einsank so dass man nach kurzer Zeit im Wasser stand, also musste man sich immer wieder etwas Umpositionieren um die Schuhe nicht nass werden zu lassen.
Am Nachmittag schaute ich mir noch weitere Sehenswürdigkeiten von Arles an, zum einen Le Cloitre Saint Trophime mit einem schönen Kreuzgang und danach das Museum von Arlaten, das mich aber nur wenig begeistern konnte, vielleicht weil es teilweise geschlossen war...









  

24.05.2006 - achter Tag - Arles / Santa Maria de la Mar

Markt in Arles

Saintes-Maries-de-la-Mer



Fahrt nach Santa Maria de la Mar, dort war eine Wallfahrt zu der hauptsächlich Zigeuner kommen, da dort die Sara die Patronin der Zigeuner, laut einer Legende mit 2 Marien angekommen sein soll.
Nach langem Warten war es soweit und die Sara wurde durchs Dorf getragen, zuerst kamen ca. 10 Reiter, dann ein paar mit Blumen geschmückte Kreuze, dann noch ein kleiner Holz-Zigeunerwagen und dann die Statue.

Diese wurden dann alle zum Meer gebracht wo viele Menschen sie erwarteten und mit Gebeten begleiteten.
Danach spielten einige Musik in den Straßen und manche tanzten auch.

Wallfahrt zu ehren der heiligen Marien

Gemäß der Überlieferung strandeten Maria Jacobe und Maria Salome (dies sollen nahe Verwandte von Jesus und Maria gewesen sein, die im Rahmen der Christenverfolgung an der Stelle von Saintes-Maries-de-la-Mar gestrandet sein, in Begleitung von Lazarus und Maria Magdalena.
Sara, das Familienoberhaupt der damaligen Zigeuner hat die heiligen Marien angeblich willkommengeheißen und ist seitdem Schutzpatronin der Zigeuner.

Links zu Saintes Marie de la Mar

www.saintesmaries.com

Notre Dame de la Garde Notre Dame de la Garde Blick   

25.05.2006 - neunter Tag - Arles -> Marseille

Da ich wie beschrieben falsch geplant hatte, ging es wieder an einem Feiertag zum Bahnhof, d.h. es fuhren keine Busse und ich schleppte meine Reisetasche quer durch die Stadt. Am Bahnhof sah ich mit Entsetzen die vielen "gestrichen" und "Verspätungen" bei den Zügen, na ja einer ging noch Richtung Marseille.
Nach einer langen Wartezeit ging es dann los Richtung Marseille.

In Marseille angekommen, ging es erst einmal zum Hafen, dann ging es noch mal steil zur Notre Dame del la Garde 154 Höhenmeter hinauf, dort bot sich mir ein herrlicher Blick über Marseille, ich staunte wie groß die Stadt tatsächlich ist.
Danach ging es dann leider schon wieder zurück in den kalten Nordosten zurück nach Bayern.